Aus der Geschichte von Herresbach 

 

Ausgrabungen in der Umgebung von Herresbach deuten darauf hin, dass in den ersten Jahrhunderten nach Christus sich hier römische Siedlungen befunden haben mussten. Nach dem Abzug der Römer bedeckte der Urwald für Jahrhunderte das Gebiet, bis die Zeit der hochmittelalterlichen Rodung begann. Um etwa 900 begann auch die Besiedlung der Höhengebiete der Eifel, auf Grund einer Klimaverbesserung und neuer landwirtschaftlicher Techniken. Um 1100 dürfte das jetzige Landschaftsbild mit den einzelnen Ortschaften, der Verteilung von Wald- und Feldflur abgeschlossen gewesen sein.

Die geschichtliche Entwicklung lässt sich an Hand alter Dokumente konkret bis in das zwölfte Jahrhundert zurückverfolgen:

Herresbach gehörte mit Döttingen und Eschbach zur früheren Herrschaft Olbrück, die im Brohltal auf einem Berg zwischen den Orten Hain und Niederdürenbach liegt. Die Herrschaft Olbrück war ein Teil der alten unmittelbaren Grafschaft Wied. Herresbach bildete mit Döttingen, Eschbach, Siebenbach, Jammelshofen und Büchel eine Enklave von der Herrschaft Olbrück. In Herresbach stand zunächst nur ein Haus der Herren. Daraus entstand später der Name Herresbach, die sogenannten  „Herren am Bach“. Hier residierten die Verwalter der Herrschaft Olbrück. Herresbach lag ungefähr im Mittelpunkt der genannten Ortschaften und wurde bald auch die größte von ihnen.

Durch das Aussterben des Mannesstammes des Grafen von Olbrück im 12. Jahrhundert kam Herresbach vermutlich mit den genannten Orten durch Kauf an den Grafen Ruprecht von Virneburg und dessen Gemahlin Kunigunde. Dieses war im Jahre 1306. Die namentliche Ersterwähnung des Ortes Herresbach lässt sich in der wissenschaftlichen Literatur zum Jahr 1330 festmachen. Für dieses Jahr wird der Ort Herresbach unter der Bezeichnung „Heryngenbach“  geführt.  In einem Haus- und Wirtschaftsbuch des Stiftes Münstermaifeld, in das Propst Elias von Münstermaifeld die dem Stift zustehenden Zehnteinkünfte für die Jahre 1320 – 1348 eingetragen hatte, wird „Heryngenbach“ wenigstens zweimal genannt und dürfte wohl tatsächlich mit dem heutigen Herresbach identisch sein. Die zweite Erwähnung ist im zeitlichen Umfeld des Jahres 1324 anzusetzen, rückt somit also die bisher bekannte namentliche Ersterwähnung von Herresbach noch etwas weiter vor. In einer weiteren frühen urkundlichen Erwähnung des Ortes  wird Herresbach im Jahre 1414 als „Herrincksbach“ aufgeführt. Wahrscheinlich verblieb dieses Gebiet bis zum Aussterben des männlichen Geschlechts im Jahre 1543 dem Grafen von Virneburg. Dieser käufliche erworbene Teil scheint danach wieder an die Herrschaft Olbrück zurückgefallen zu sein, welche zwischenzeitlich dem Grafen von Wied gehörte. Wenige Jahre später, im Jahre 1550, wurde Herresbach dem Grafen Walbott zugeteilt. Dieser Erwarb nämlich durch Kauf die Herrschaft Olbrück von dem Grafen von Wied.

Später spaltete sich dann das Geschlecht der von Bassenheim in  zwei Linien. Herresbach gelangte in den Besitz der Freiherrn Walbott von Bassenheim zu Bassenheim. Am 28. Juli 1767 wird der Nachlass in Andernach zugeteilt.  So bekam der Graf Rudolf von Bassenheim unter anderem „die unmittelbare Allodial (FREIE) Reichsherrschaft, die aus den Dörfern Herresbach, Siebenbach, Döttingen, Eschbach und Gammelsheim besteht.“  Bei Döttingen wurde ein Hofgericht mit 7 Schöffen gebildet, das Hochgericht befand sich in Breisig. Spuren dieser Gerichtsstätte sind die Eulenbäume bei Döttingen.

Im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts, als die französische Revolutionsarmeen das linke Rheinufer besetzten, wurde die Verwaltung umgestaltet. Die Gemeinde Herresbach kam zur „Mairie“ (Verwaltung) Virneburg.

Nach dem Wiener Kongress 1815 kam Preußen in den Besitz des linken Rheinufers, und so verblieb die Gemeinde Herresbach bei der Bürgermeisterei Virneburg,  die zu dem damaligen Kreis Adenau gehörte.

Im Jahre 1889 wurde Eschbach von einem Brand heimgesucht, der vier Häuser einäscherte. Drei der vom Brand betroffenen Familien siedelten darauf nach Herresbach.

Herresbach wurde am 8.September 1895 von einem noch viel größerem Brandunglück heimgesucht. Innerhalb einer halben Stunde waren 10 Wohnhäuser, nebst den dazugehörigen Nebengebäuden den Flammen zum Opfer gefallen. Ursache war wahrscheinlich die Unvorsichtigkeit kleinerer Kinder. 

Nach der Auflösung des Kreises Adenau und der Bürgermeisterei Virneburg wurde die Gemeinde 1932 dem Kreis Mayen, Amt Mayen Land (heute Verbandsgemeinde Vordereifel), zugeteilt.